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Unser Bier des Monats: Wulle Pils

Unser Bier des Monats: Wulle Pils

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Wir wollen Wulle!

Auch in diesem Monat stellen wir Ihnen wieder eine ausgewählte Bierentdeckung vor. Diese gibt es im Aktionszeitraum bei allen teilnehmenden GEFAKO-Händlern zu kaufen.

Unser neues Bier des Monats ist eigentlich ein alter Bekannter: Die Stuttgarter Kultmarke Wulle bringt nach fast 50 Jahren Pause ihr Wulle Pils zurück. Ein Pils von Wulle?Jüngere Fans der Marke kennen Wulle bislang nur als Helles. Doch bis Anfang der 1970er-Jahre war das Pils ein fester und äußerst erfolgreicher Teil im Wulle-Sortiment. Jetzt kommt es in der kleinen Bügelflasche zurück. BIERENTDECKER Biersommelier Frank di Marco hat es direkt verkostet.

Das sagt der Experte:

"Der strahlende, mittelporige Schaum bedeckt anhaltend das helle Gold, das glanzfein strahlt. Die Nase empfängt Noten von Kräutern, Malz und Steinobst. Nach dem prickelnden Antrunk bestimmt eine angenehme Bittere den Geschmack. Der Körper ist schlank, trocken und dennoch vollmundig. Eine anhaltende Bittere bestimmt den Abgang."
Im Aktionsmonat können Sie unser Bier des Monats bei allen teilnehmenden GEFAKO-Getränkehändlern entdecken.

Finden Sie hier einen Händler in Ihrer Nähe.

Kult aus dem Kessel

„Wir wollen Wulle!“ – die Kultmarke ist das jüngste und gleichzeitig das älteste Bier im Sortiment der Stuttgarter Familienbrauerei Dinkelacker. Und das kam so:

Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Schreinersohn Ernst Immanuel Wulle (1832 bis 1902) zog einst von seinem Heimatdorf Nehren nach Stuttgart, wo er eine Lehre als Bierbrauer absolvierte.

Mit dem Wissen um das Brauen und dem Kapital seiner Frau Wilhelmine, die aus reichem Hause stammte, wollte Ernst Wulle eine eigene Brauerei gründen. Zusammen mit einem Braumeister erwarb er 1859 Grundstücke in der Stuttgarter Neckarstraße. Noch während der Bauphase trennten sich die Geschäftspartner, Wulle machte alleine weiter.
 
1861 war es dann soweit: Die Aktienbrauerei Wulle nahm ihren Betrieb auf. Die Brauerei baute ihre Präsenz in Stuttgart stetig aus und schaffte es, sich in der Hauptstadt der "Viertelesschlotzer" durchzusetzen. Dabei half auch die Wulle-Brauereigaststätte. Sie war ein beliebter Treffpunkt und bekannt für ihre legendären Tanzabende.

Über 100 Jahre war Wulle ein wichtiger Teil des Stuttgarter Lebensgefühls und die führende Gastronomie-Biermarke in der Schwabenmetropole. Doch 1971 erfolgte das (vorläufige) Ende der Brauerei. Der direkte Wettbewerber Dinkelacker übernahm Wulle, das Bier mit dem prägnanten runden Logo verschwand vom Markt und die Brauereigebäude wurden abgerissen. Heute stehen dort ein Hotel und Ministerien.

 
Doch es sollte kein Abschied für immer werden:

Nach 37 Jahren Dornröschenschlaf wurde die Marke 2008 von der Familienbrauerei Dinkelacker wachgeküsst. Die Wiederauflage erfolgte streng nach historischem Vorbild: Sowohl der Look als auch der berühmte Werbeslogan "Wir wollen Wulle" wurden von damals übernommen.

Das alt-überlieferte Originalrezept für das Vollbier Hell stand Pate und wurde im lebendigen Austausch mit einem ehemaligen Wulle-Braumeister neu eingebraut. Zunächst eroberte die Marke die Gastronomie in der Landeshauptstadt, auch der rote "Wulle-Bulli" kehrte ins Straßenbild zurück. Nach einem Siegeszug durch die Szene-Kneipen im Kessel war Wulle dann auch wieder im Getränkehandel für daheim erhältlich.

Die Wiederkehr von Wulle übertraf alle Erwartungen. Besonders in der jungen Zielgruppe löste die "neue alte" Marke einen regelrechten Hype aus. Heute ist Wulle das Kultbier aus dem Ländle. Mit dem Wulle Pils feiert 2020 eine zweite Wulle-Sorte ihre Wiedergeburt.

4 Fragen an…

Stefan Seipel
Leiter Marketing Dinkelacker-Schwaben Bräu

Warum gibt es jetzt ein Wulle Pils?

Nachdem wir vor 12 Jahren mit unserem Vollbier Hell die Marke Wulle wiederbelebt hatten, war jetzt die Zeit, mit dem Wulle Pils auch der zweiten authentischen Sorte ein neues Leben zu schenken!

Zum Vergleich: Unser bekanntes Vollbier Hell ist ein frisches und mildes Bier, das vor allem bei der jungen Zielgruppe super ankommt. Wulle Pils ist nun die Alternative für alle, die ein volleres und herberes Bier trinken möchten, ohne auf den hervorragenden Trinkfluss zu verzichten, der Wulle einfach auszeichnet. Und: Beide lassen sich hervorragend direkt aus der kleinen Plopp-Flasche genießen.
 

Wie beschreibst du den Geschmack?

Wulle Pils ist ein ehrliches, kräftiges und hopfenwürziges Pils. Ganz wie damals bis vor knapp 50 Jahren bei der Wulle Brauerei. Wir heben uns bewusst deutlich von den meisten Vertretern dieser Gattung ab, vor allen von den typischen Fernsehbieren. Wir haben mit über 12% deutlich mehr Stammwürzen als die allermeisten anderen Pils-Biere und dadurch auch einen leicht erhöhten Alkohol von 5,3 vol. %. Das führt dazu, dass Wulle Pils nicht nur herbfrisch ist, sondern auch mit einem deutlich volleren Geschmack überrascht.

Bei der Vorpremiere auf der Gastro-Messe INTERGASTRA im Februar haben wir überragende Resonanzen bekommen. Es war das mit Abstand meistbestellte Bier und wir mussten zweimal außerplanmäßig Ware nachliefern. Vor allem konnten wir damit bei Menschen punkten, denen unser Wulle Vollbier Hell zu mild ist und die sonst eher zu kräftigeren oder herberen Bieren greifen.

 

Ist das Wulle Pils überhaupt ein "echtes" Wulle?

Ja, echter geht es nicht. Zum einen war Pils im "ersten Leben" von Wulle die mit Abstand meistverkaufte Sorte. Zum anderen bringt Wulle Pils genau die Andersartigkeit mit, die uns so wichtig ist.


Ist die Rezeptur an damals angelehnt?

Ja, auch das sind wir der Authentizität von Wulle schuldig.

Im Juni
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