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Brauereiportrait - Alpirsbacher

Brauereiportrait - Alpirsbacher

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Dirk Omlor
Dirk Omlor vom 13.12.2021

Dirk Omlor war rund zwei Jahrzehnte Redakteur bei renommierten Getränke-Fachverlagen. Im Juli 2018 gründete der Dipl.-Ing. für Brauwesen zusammen mit seiner langjährigen Kollegin, Barbara Rademacher, ein Text- und Beratungsbüro mit dem zentralen Projekt getraenke-news.de.

Braukunst aus dem Schwarzwald

Seit dem Mittelalter werden in Alpirsbach ganz besondere Biere gebraut. Die traditionsreiche Familienbrauerei steht für feine Bierspezialitäten, wie man sie heute nur noch selten findet. 
 

Eine Reise zur Alpirsbacher Klosterbräu lohnt sich. Das kleine Städtchen Alpirsbach liegt im malerischen Kinzigtal mitten im Schwarzwald. Das Klostergebäude mit seinem markanten Kirchturm findet man im historischen Ortskern der Stadt. Gleich nebenan stehen das Verwaltungsgebäude und die alte Brauerei. Im Hof ist ein antikes Schild angebracht mit der Inschrift „Emil Stopp!“. Es stammt aus der alten Zeit, als das Bier noch mit Pferdefuhrwerken transportiert wurde. Im Schwarzwald wird gemunkelt, dass der Bierkutscher Emil ein Bierliebhaber war und manchmal abgebremst werden musste.

Klösterliche Brautradition und Unternehmergeist der Familie Glauner

Schon im Mittelalter brauten Mönche in den Gemäuern der damaligen Alpirsbacher Benediktinerabtei vorzügliches Bier. Die Klosterkirche steht nach wie vor, das Klosterleben gehört allerdings der Vergangenheit an. Es ist der Familie Glauner zu verdanken, dass der Name Alpirsbach auch heute noch untrennbar mit klösterlicher Brautradition und Bierkultur verbunden ist. Im Jahr 1877 weckte Gottfried Glauner die bis dato stillgelegte Braustätte im Klosterbezirk aus ihrem Dornröschenschlaf. Kurz darauf schickte er seinen Sohn Karl Albert zur Ausbildung ins oberbayerische Weihenstephan. Als er als Braumeister zurückkam, hatte er hochgesteckte Ziele: Er wollte - unter Wahrung der klösterlichen Brautradition - „das beste Bier weit und breit brauen“. Heute führen Carl und Katrin Glauner die Alpirsbacher Klosterbräu in der vierten Familiengeneration. 

Seit 1970 wird das Bier in der modernen Braustätte am Stadtrand von Alpirsbach gebraut. Das moderne Sudhaus befindet sich allerdings direkt beim ehemaligen Kloster. Von dort gelangt der Sud über eine Pipeline an den Stadtrand in die neue Brauerei. 
Die alte Brauerei beim Kloster ist heute ein Museum. Im historischen Sudhaus finden Trauungen statt. Im Gebäude ist auch eine Edelbierdestillerie untergebracht. Der Schalander lädt zum Verkosten der Alpirsbacher Bierspezialitäten ein und im angeschlossenen Brauladen gibt es allerlei rund um das Thema Bier zu entdecken.

Hochwertige Zutaten aus der Region


Das Ansehen der mit modernster Technik ausgestatteten Brauerei und das vielfältige, fast zwanzig Sorten starke Sortiment an Bierspezialitäten lassen keinen Zweifel aufkommen: Der Wunsch Karl Alberts ist auch heute noch oberste Verpflichtung. So legt die Brauerfamilie auf Zutaten und Geschmack ihrer Biere höchsten Wert. Akribisch schauen die Braumeister auf das Einhalten der überlieferten Klosterrezepturen – streng nach dem deutschen Reinheitsgebot. So kommen nur ausgesuchte hochwertige Braumalze und feinster Hopfen aus den Anbaugebieten Tettnang, Spalt und der Hallertau zum Einsatz. Edle Hefestämme vollenden das Bier im Gärkeller.
 

Das berühmte Brauwasser


Besonders gut ist in Alpirsbach das Brauwasser. Es kommt nur wenige hundert Meter von der Brauerei entfernt aus dem Naturschutzgebiet Glaswaldwiesen. Unbehandelt und rein, so wie eh und je, gelangt das brühmte Brauwasser aus dem Schwarzwald direkt von der Quelle ins Sudhaus. 

Es ist unter Experten eine Binsenweisheit, dass die Wasserqualität beim Bierbrauen eine wichtige Rolle spielt. Das gilt für alle Bierstile. Um jedoch ein herausragendes Pils herstellen zu können, ist sehr weiches Brauwasser von entscheidender Bedeutung. Während viele andere Brauereien ihr zu hartes Wasser erst aufbereiten müssen, kann Alpirsbacher sein Brauwasser unbehandelt und rein zum Brauen von Pils verwenden. Mit seinen nur zwei Grad deutscher Härte zählt das Brauwasser aus dem Schwarzwald neben dem Brauwasser aus Pilsen zu den besten der Welt – ein wahrer Schatz. 

Ein Pils von internationaler Klasse


Das Alpirsbacher Klosterbräu Pils hält, was es verspricht: sahnig cremiger Schaum, fruchtig frische Hopfennote, schlank filigraner Körper, prägnant feine Hopfenbittere sowie eine angenehm prickelnde Rezenz und ein angenehm trockener Abgang. In diesem Bier verbinden sich klösterliche Brautradition und edle Zutaten zu einem Pils von nationaler und internationaler Klasse. Die vielfachen Auszeichnungen und Medaillen, selbst bei den härtesten Wettbewerben der Welt, sprechen für sich. So wurde das Pils aus Alpirsbach beispielsweise beim World Beer Award in London als bestes Pils prämiert.

Das berühmte Brauwasser aus dem Schwarzwald und die gelebte klösterliche Brautradition begründen heute die Beliebtheit der Alpirsbacher Klosterbräu. In ganz Deutschland und über die Grenzen Europas hinaus hat die Schwarzwälder Familienbrauerei einen guten Ruf. Die Zahl der Bierliebhaber auf der ganzen Welt wächst. Immer mehr schenken sich ein Alpirsbacher ein und trinken es mit Hochgenuss.
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