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Brauereiportrait - Meckatzer Löwenbräu

Brauereiportrait - Meckatzer Löwenbräu

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Meckatzer Löwenbräu ist bekannt als Botschafter der Allgäuer Genusskultur und familiengeführte Brauerei mit höchsten Qualitätsstandards.

Sonnenverwöhnt, voller ursprünglicher Natur und reich an Tradition. So kennen wir das Allgäu, die Heimat von Meckatzer Löwenbräu. Zeitgleich modern, weltoffen und kulturstiftend. Das zeichnet die Brauerei selbst aus.


1738 gegründet befindet sich die Brauerei seit 1853 im Familienbesitz. Eine Existenz gefährdender Schicksalsschlag traf die Brauerei im Jahr 1873, als nach 20 Jahren Aufbauarbeit der Urgroßvater des heutigen Firmenchefs Michael Weiß verstarb. Nur dem Mut, der Zuversicht und der Tatkraft seiner Frau Lena verdanken es die Nachfahren, dass die Brauerei weiter existierte. Zu Ehren der Urgroßmutter wurde anlässlich des 150-jährigen Familienjubiläums 2003 die Lena-Weiss-Initiative ins Leben gerufen, mit der gesellschaftliche Aktivitäten gefordert werden, die die Charaktereigenschaften der Urahnin widerspiegeln.

Großvater Benedikt war es vorbehalten, die Brauerei im frühen 20. Jahrhundert zur Markenbrauerei zu entwickeln. Zwei Lehrbücher zu den Themen Bierqualität und Markenbewusstsein, aus denen er sich Inspiration verschaffte, sind noch heute in Brauerei ausgestellt. Schon im Jahr 1905 ließ er Meckatzer Weiss-Gold als Marke beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin schützen, ein für die damalige Zeit ungeheurer Weitblick! Sie wurde als erste Allgäuer Biermarke registriert und ist auch heute noch das große Aushängeschild der Firma.

Meckatzer Traditions-Bierkiste
Im Herzen der Brauerei
Beim Gautrachtenfest in Gestratz darf Meckatzer nicht fehlen.

Zwischen den beiden Weltkriegen wurde die heutige Kommanditgesellschaft gegründet. 3 Kindern wurden zu Komplementären ernannt, darunter der Vater des heutigen Firmenchefs. Diesen gelang es, die Brauerei über die Kriegswirren hinweg zu retten. Ab dem Jahr 1966 kam mit Cousin Benedikt die 4. Generation ins Unternehmen, der heutige Geschäftsführer Michael Weiß folgte 1985. Seit 1993 ist der gelernte Diplom-Kaufmann und Braumeister als vollhaftender Gesellschafter alleine für die Geschäftsführung verantwortlich. Doch die vier Gesellschafterstämme einigten sich vor kurzem bereits in einem strukturierten Prozess auf die Nachfolge. Einer der Drillinge von Michael Weiß, sein Sohn Constantin, wird 2026 nach BWL-Studium in Sankt Gallen und Lissabon, Brauerausbildung bei Doemens und erster Berufserfahrung in einer Unternehmensberatung im München als zukünftiger Geschäftsführer in das Unternehmen eintreten. Gefeiert wurde dies nach einer Gesellschafterversammlung gemeinsam auf dem Bezirksmusikfest!

Weiss-Gold – das Sonntagsbier

Die Sorte Meckatzer Weiss-Gold ist das weit über das Allgäu hinaus bekannte Aushängeschild der Brauerei. Kein Braumeister hat es je gewagt, das ererbte Braurezept zu verändern, das um das Jahr 1900 entstand. Für die Brauerei ist es ein Glücksfall der Braukunst, seine Komposition bleibt geheim.
Der Name Sonntagsbier entstand, nachdem ein begeistertes Fanclubmitglied bei einem Fest auf Michael Weiß zukam und ihm strahlend erklärte, dass Meckatzer-Weiss-Gold sein Sonntagsbier wäre. Genuss ohne Hektik, im Kreise von Familie und Freunden, an den schönsten Orten – dafür steht das Sonntagsbier Meckatzer Weiss-Gold! Und da viele Touristen im Allgäu auf den Geschmack kamen, erfreute sich das Produkt auch bald schon bis in den Großraum Stuttgart großer Nachfrage.

Das Sortiment der Brauerei geht aber weit über das Weiss-Gold hinaus. Bereits seit 1925 sind auch Weizenbiere eine wichtiger Sortimentsbestandteil. Über die Jahre wuchs das Sortiment auf inzwischen 15 verschiedene Biere und Biermischgetränke. Mit den beiden alkoholfreien Varianten Weiss-Gold und Weizen Alkoholfrei wächst die Brauerei ungebremst. Sie stehen heute bereits für rund 10 % des Gesamtabsatzes.

Bereits vor gut 30 Jahren wurde das Meckatzer Leichtes Hell als Innovation eingeführt. Leichte Biere gab es seinerzeit nur im Weizenbiersegment, nicht aber als Helles. Diese Sorte spricht eine ganz spezielle Zielgruppe an: Biertrinker, die weniger Alkohol im Bier haben wollen bei vollem Geschmack. Besonders beliebt ist es daher auch in den Sommermonaten. Anders als bei saurem Radler, bei denen Bier mit Mineralwasser vermischt wird, wird Leichtes Hell mit leichterem Sud mit 7 – 8 % Stammwürze eingebraut. Es zeichnet sich durch den für ein Leichtbier erstaunlichen Körper bzw. Charakter aus, der es selbst für Fachleute schwer macht, es als Leichtbier zu identifizieren. Sichergestellt wird diese Qualität durch die Verwendung von Spezialmalzen, die die geringere Stammwürze kompensieren, und den für ein Leichtbier ungewöhnlichen Einsatz hochwertigster Hopfensorten. In einem aufwändigen Verfahren werden 3 Hopfengaben mit 4 verschiedenen Hopfensorten der Würze hinzugefügt.

Seit diesem Jahr wird Leichtes Hell in der klassischen Euroflasche abgefüllt, der sehr stimmige Markenauftritt wurde an den „großen Bruder“, das Meckatzer Hell, angelehnt. Meckatzer Löwenbräu ist eine von nur noch wenigen Brauereien, die Leichtbiere brauen. Die Erwartung ist, dass aufgrund des Trends zu weniger Alkohol immer mehr Menschen diesen Biertyp schätzen und kaufen werden.

Qualität um jeden Preis

Die Philosophie von Meckatzer Löwenbräu ist voll auf Qualität ausgerichtet. Anders als bei vielen anderen Brauereien wird Qualität aber nicht nur über Rohstoffe und Brauverfahren definiert. „Qualität hat bei uns neben der stofflichen auch eine ethische und eine ästhetische Komponente“, so Michael Weiß. Zusammengefasst findet sich das im Leitbild der Brauerei aus dem Jahre 1993: Qualität in allem Tun – zum Wohle der Menschen mit denen und für die wir tätig sind. Also keine Gewinnmaximierung um jeden Preis, sondern höchste Qualität zu fairen Preisen, die auch Lieferanten und Handelskunden ein langfristiges Überleben sichern.
Dass die Biere von Meckatzer Löwenbräu hochpreisig angesiedelt sind, ist für Michael Weiß daher auch eine logische Konsequenz und stellt kein Problem dar. „Wer Qualität wie wir lebt, kann Bier gar nicht günstiger anbieten. Unsere Verwender danken es uns durch weiteres Wachstum, unser Fanclub mit über 10.000 zahlenden Mitgliedern ist ein weiterer Beweis, dass unsere außergewöhnliche Qualitätsausrichtung im Markt geschätzt wird“.
Der heutige Geschäftsführer Michael Weiß
Ein großer Vorteil des Familienunternehmens ist die Tatsache, dass es nicht um kurzfristige Erfolge geht, sondern um ein nachhaltiges Agieren in allen Bereichen des Unternehmens. Niedergelegt ist das im regelmäßig erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht. In diesem ist das umfassend verstandene Nachhaltigkeitsverständnis der Brauerei im Einklang von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung niedergelegt.

Ausgezeichnete Brauerei

Wenig verwunderlich sind angesichts dieses Qualitätsniveaus zwei Auszeichnungen, auf die der Brauereiinhaber besonders stolz ist. So wurde Meckatzer Löwenbräu als erste Brauerei Deutschlands mit dem sehr anspruchsvollen Slow Brewing Siegel zertifiziert – aus Sicht des Inhabers das strengste Qualitätssiegel der Welt. Besonders wichtig ist für Michael Weiß, dass die Brauerei nicht an den Slow Brewing Kriterien ausgerichtet werden musste, sondern diese Prinzipien schon vorher gelebt hatte.
Im letzten Jahr kam noch eine schöne weitere Ehrung hinzu. Meckatzer Löwenbräu erhielt die Auszeichnung in Gold für die nachhaltige Beteiligung am Umweltpakt Bayern.
Christian Wucher am Sudkessel
Erste Brauerei mit Slow Brewing-Siegel
Michael Stephan überprüft die Filtration.

Zeit für was Gutes

Mit diesem Leitspruch fasst Meckatzer zusammen, was ein weiterer Qualitätsfaktor der Hausbiere ist. Alles Herausragende braucht seine Zeit. Gerste und Hopfen brauchen Zeit und Pflege, bis sie ihre volle Reife erreicht haben. Noch viel mehr gilt das für die Reifung der Meckatzer Biere. Statt 10 Tagen im Schnellgärverfahren verweilen diese 4-6 Wochen im Reifekeller, um ihre höchste Genussreife zu erreichen.

Kein Wunder, dass Meckatzer Löwenbräu in seiner Heimatregion Allgäu im Jahr 2019 die Initiative „Allgäuer GenussMacher“ ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, Menschen in der Region miteinander in Kontakt zu bringen, die sich dem Thema Genuss in all seinen Facetten widmen – um gemeinsam weitere Genussprojekte auf den Weg zu bringen.

Wer sich vor Ort ein genaueres Bild von Meckatzer Löwenbräu machen möchte, hat von Mittwoch bis Samstag jeweils die Gelegenheit dazu im Rahmen einer Brauereiführung. Dabei stehen neben der Besichtigung ein Besuch im Fanshop an, die Führungen enden im legendären Bräustüble. Gebaut um 1500, befand sich dort die erste Braustätte, nachdem die Eigentümer der Gaststätte „Zum Löwen“ 1738 das Braurecht beantragt hatten. Spätestens nach dieser Führung wird jedem klar sein, wie Tradition und Moderne bei Meckatzer Löwenbräu im Gleichklang gelebt werden- schon seit Generationen und auch in der Zukunft.

Braumeister Andreas Köhler (Mitte) überprüft die Gerste mit den Gerstenbauern.
Tradition wird in Meckatz großgeschrieben.
Michael Weiß mit Braumeister Max Stör bei Familie Ambs im Hopfenfeld in Tettnang.
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