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Brauereiportrait - Kaiser Brauerei

Brauereiportrait - Kaiser Brauerei

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Dirk Omlor
Dirk Omlor vom 26.04.2022
Dirk Omlor war rund zwei Jahrzehnte Redakteur bei renommierten Getränke-Fachverlagen. Im Juli 2018 gründete der Dipl.-Ing. für Brauwesen zusammen mit seiner langjährigen Kollegin, Barbara Rademacher, ein Text- und Beratungsbüro mit dem zentralen Projekt getraenke-news.de.
 

Familienbrauerei mit langer Tradition

Es gibt sie noch im Ländle: die kleinen württembergischen Familienbrauereien, die mit viel handwerklichem Können und großer Leidenschaft die schwäbische Bierkultur pflegen und am Leben halten. Eine davon ist die am Fuß der Mittleren Schwäbischen Alb gelegene Kaiser Brauerei.
 

 
Wer mit dem Auto auf der Bundesstraße von Stuttgart nach Ulm fährt, kommt an dem Städtchen Geislingen an der Steige vorbei. Dort, direkt am Aufstieg zur Schwäbischen Alb, werden in der Brauerei Kaiser seit 1881 Biere mit besonderem Charakter gebraut.
Seit ihrem Gründungsjahr bürgt die Familie Kumpf mit ihrem Namen und ihrer Braukunst für die hohe Qualität ihrer Bierspezialitäten. Mit Christoph Kumpf ist heute die fünfte Familiengeneration am Ruder. Der 32-jährige Diplom-Brauingenieur setzt seit 2017 als Geschäftsführer die lange schwäbische Brautradition der Kaiser Brauerei fort.

Brau-Erfahrung garantiert beste Biere

Dank ständiger Investitionen in den Standort ist die Braustätte technologisch auf dem neusten Stand. Hier liegt der Grundstein für beste Bierqualität. Das Wertvollste der Kaiser Brauerei ist jedoch die Erfahrung der Mitarbeiter. „Wir haben eine sehr geringe Mitarbeiterfluktuation. Darauf sind wir sehr stolz. Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit unserer Mitarbeiter beträgt 15,2 Jahre“, sagt Christoph Kumpf. „Unsere Brauer kommen zusammen auf 211 Jahre Brau-Erfahrung. Das ist unser Schatz gegenüber unseren Mitbewerbern“, so Kumpf. 
Das Team leiste Hervorragendes und alle hielten fest zusammen. Auch für Nachwuchs aus den eigenen Reihen ist gesorgt. Man will die Dinge selbst in der Hand haben und behalten. Seit über 100 Jahren werden bei der Kaiser Brauerei Bierbrauer ausgebildet. In dem Handwerksbetrieb arbeiten heute vier Braumeister und sechs Braugesellen, die den Bieren ihren ganz eigenen Charakter geben.
Um den Kunden den Erfahrungsschatz der Brauer zu zeigen, wurde erst vor kurzem die „Brauedition“ als neue Produktlinie eingeführt: In zeitlichem Abstand darf jeder Brauer, selbst die zwei Auszubildenden, ein Bier mit eigenem Rezept, Namen sowie Etikettendesign als limitierte Sonderedition brauen. Mit dem „Latzhirsch“ und dem „Gölsch“ – einem Weizenbock und einem kaltgehopften Bier nach Kölscher Brauart – wurden bereits zwei solcher Bierspezialitäten auf den Markt gebracht.
 

Verantwortung für die Umwelt

Beste Bierqualität und nachhaltiges Wirtschaften sind in der Kaiser Brauerei untrennbar miteinander verbunden. So wird seit 2016 klimafreundlich gebraut. Mit dem „Sonnenradler“ sowie den Biobieren „NaturPils“ und „Oho!-Alkoholfrei“ sind drei Bierspezialitäten aus dem Sortiment mit dem „Solarbier“-Label ausgezeichnet. Das bedeutet, sie sind ausschließlich mit erneuerbaren Energien, ressourcenschonend und klimaneutral hergestellt worden. 

Brauereichef Christoph Kumpf macht beim Thema Umweltschutz keine halben Sachen: „Wir haben das Ziel, die Brauerei bis zum Jahresende 2022 komplett klimaneutral aufzustellen. Nachhaltigkeit ist neben unserem hohen Qualitätsanspruch ein fester Bestandteil unserer Unternehmens-DNA“, erklärt er.

Regionalität und Handwerk als Markenzeichen

Nachhaltigkeits- und Qualitätsanspruch der Kaiser Brauerei zeigen sich auch bei der Rohstoffbeschaffung. Seit über 30 Jahren wird das verwendete Braumalz von 28 Bauern aus der näheren Gegend bezogen. Die Landwirte sind in einer Erzeugergemeinschaft organisiert. Sie wurde 1988, auf Initiative der Brauerfamilie Kumpf, mit dem Ziel gegründet, beste Qualitäten und kurze Transportwege zu garantieren. Der eingesetzte Aromahopfen – auf Bitterhopfen und Hopfenextrakt wird bewusst verzichtet – kommt aus Tettnang und der Hallertau. Er wird eigens von den Braumeistern vor Ort begutachtet und ausgesucht. Das Brauwasser kommt als hervorragend mineralisiertes Albquellwasser aus eigenen Tiefenbrunnen. Bei der Bierherstellung legt man viel Wert auf traditionelles Handwerk. Das deutsche Reinheitsgebot von 1516 wird streng ausgelegt. Das Bier erhält die erforderliche Zeit zum Reifen und Lagern.

Ausgezeichnete Biervielfalt

Bierliebhaber dürfen sich bei der Kaiser Brauerei auf eine große Auswahl freuen. Das Sortiment umfasst zehn Sorten, darunter zwei in Bioqualität. Mit dem Frühlings-, Maientags- und Winterbier sorgen drei saisonale Bierspezialitäten für noch mehr Abwechslung. Im Portfolio sind auch vier obergärige Weizenbiere: ein blumig-frisches „Hefe hell“, ein röstaromatisches „Hefe dunkel“, ein vitaminreiches, kalorienarmes „Hefe alkoholfrei“ sowie ein „Kristall“. 
Die Weißbiertradition reicht – unüblich für eine nichtbayerische Braustätte – bis ins Jahr 1948 zurück. Auch das Kristallweizen wird nach einem alten Familienrezept eingebraut, glanzfein filtriert und extrem kalt gelagert. Dadurch schmeckt es besonders spritzig und fruchtig. Beim internationalen World Beer Award wurde es bereits als bestes Kristallweizen der Welt ausgezeichnet.
Auch der Pilsfreund kann sich freuen. Ihm stehen mit dem glanzfeinen „Naturpils“ und dem unfiltrierten „Kellerpils“ gleich zwei hopfenaromatische Biere zur Verfügung. Die Sorte „Helles“ ist schlank und süffig im Geschmack und hebt sich mit ihren fein floralen Noten deutlich von anderen Hellen ab. Sie wurde 2021 beim World Beer Award als Deutschlands bestes Helles prämiert.
Die Hauptsorte der Brauerei ist jedoch das „Export 1881“. Ein bodenständiges, vollmundiges Bier mit dezent malzbetontem Körper, das schon mehrfach bei verschiedenen Wettbewerben die begehrte Goldmedaille erhielt. Bei diesem großen Angebot an Qualitätsbieren ist für jeden Geschmack mit Sicherheit etwas dabei.
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