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Hopfen

Hopfen – ein wunderhaftes Gewächs

Hopfen ist wunderhaft und vielfältig. Für die Mediziner ist der Hopfen seit den Ausarbeitungen von Hildegard von Bingen wertvoll und war die Arzneipflanze des Jahres 2007, für die Biergenießer ist der Hopfen die Seele des Bieres und bei den Hopfenbauern eine aufregende Kultur, die je nach witterungsbedingter Ernte zwischen der früher üblichen Bezeichnung „grünes Gold“ und dem Preiskampf in der gesamten Bierbranche schwankt.
Der Hopfen zählt botanisch zur Familie der Hanfgewächse und hat ein beeindruckendes Wachstum von Ende April bis Anfang Juli. In diesen ca. 70 Tagen wächst er 7-8 Meter hoch und schafft an guten Tagen bis zu 30 cm. Welcher Pflanze können Sie sonst so gut beim Wachsen zuschauen? Welche Pflanze kann sonst in so kurzer Zeit ein Blattwerk von ca. 20 qm bilden? Für dieses enorme Wachstum braucht der Hopfen viel Licht (lange Tage mit bis zu 18 Stunden Sonnenlicht), ein gemäßigtes Klima (warm und feucht) und lockere tiefgründige Böden. Hopfenanbau ist daher nur zwischen dem 35. und 55. Breitengrad möglich. Ausgewachsen bildet er dann seine Blüten, aus denen dann später die grünen Dolden werden. Erntezeit ist bei uns je nach Sorte von Ende August bis Ende September.
Über Jahrhunderte hinweg wurde Hopfen bis ins 19. Jhdt. überall in Deutschland angebaut. Einige Regionen spezialisierten sich besonders darauf und so entwickelten sich nahe Nürnberg (Spalt, Hersbruck), am Bodensee um Tettnang sowie etwas verstreuter der Elbe und Saale entlang wichtige Hopfenanbaugebiete. Das größte und bedeutendsten Anbaugebiet ist in Deutschland jedoch die Hallertau, die im Dreieck zwischen München, Landshut und Ingolstadt gelegen ist. Hier werden mehr als 83% des deutschen Hopfens angebaut, was fast 30% der weltweiten Hopfenernte ausmacht. Lange Zeit war man das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, musste diesen Titel aber nach enormer Ausdehnung der Anbauflächen im Staat Washington an die USA abtreten. Ein Ausflug in die Hopfenregionen lohnt besonders zur Ernstzeit, wenn der Hopfenduft in der gesamten Region in der Luft liegt und die Nasen mit seinem vielschichtigen und komplexen Geruch betört. Eine kleine Auswahl an Ausflugtipps haben wir für Sie am Ende des Artikels zusammengestellt.
Für das Bier werden nur die in den verschiedensten Grüntönen leuchtenden Dolden der weiblichen Hopfenplanzen verwendet. Männliche Pflanzen produzieren Blütenstaub und den kann man beim Brauen nicht verwenden. Der Blütenstaub darf auch nicht den Weg zu den weiblichen Blüten finden, denn dann würden sich weniger und andere Inhaltstoffe in der Dolde bilden. Beides ist fürs Bier nicht gewünscht und daher gibt es seit 1965 die bayerische „Verordnung zur Bekämpfung wilden Hopfens“, die besagt, dass wildwachsende männliche Pflanzen in den Hopfenanbaugebieten zu vernichten sind. So gibt es lediglich für die Zucht neuer Hopfensorten ein gut abgeschirmtes Feld männlicher Pflanzen in der Nähe von Freising.
Benötigt wird für Bier das in den Dolden steckende Lupulin. Eine aus sehr vielen Stoffen noch nicht vollständig erforschte Mischung – hauptsächlich aus Bitterstoffen und ätherischen Ölen. Je nach Sorte ist die Zusammensetzung unterschiedlich und so kann der Brauer bei weltweit ca. 200 verschiedenen Hopfensorten auswählen, welches Aroma im Geruch und im Geschmack hervortreten soll und wie vielschichtig sich die Bittere ausgeprägt. Grundlegend werden die Hopfen eingeteilt in Aromahopfen und Bitterhopfen. Da aber durch den Zeitpunkt der Hopfengabe beim Brauprozess (von langem Kochen bis hin zur Kalthopfung im Lagertank) die Abgabe der Bitterstoffe und ätherischen Öle bestimmt wird, werden heute unterschiedliche Hopfen zu unterschiedlichen Zeitpunkten verwendet. Dabei eröffnet sich ein Spektrum aus blumigen, kräutrigen, würzigen , fruchtigen, zitrusartigen, an grüne Früchte erinnernde oder gemüsige Aromen. So stehen heute den Brauereien annähernd unendlich viele Möglichkeiten beim Hopfenaroma und der Hopfenbittere zur Verfügung – und das alles natürlich in Übereinstimmung mit dem Reinheitsgebot. Die Seele des Bieres – der Hopfen – ist unglaublich wunderhaft und nicht immer in Worte zu fassen … aber immer ein Genuss!

Ausflugstipps in HOPFEN-Gebiete:

Die ganze WELT DES HOPFENS in Tettnang

Das in Tettnang gelegene Hopfengut vereint Hopfenanbau, Brauerei, Museum, Laden und Gaststätte. Besuchen Sie das Hopfengut und entdecken sie alle Facetten des Hopfens vereint an einem Ort. Empfehlenswert ist es, das Hopfenmuseum über den 4 km langen Hopfenwanderweg zu Fuß zu erkunden und dabei vieles über "Hopfenbauen" und "Bierbrauen" kennen zu lernen.

Entdecke den Hopfenpfad in Tettnang

Erlebe das Hopfengut No20

Im Herzen der Hallertau – einzigartiges Hopfenmuseum

Das Museum befindet sich im Zentrum der Hallertau und verfügt über eine ca. 1000 m² große Erlebnisausstellung und ist ein guter Ausgangspunkt für Ihre persönliche Entdeckungsreise in der Hallertau. Zu entdecken gibt es auch genug an Brauereien, hervorragende bayerische Gastronomie, Hopfengärten oder zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Lohnenswert sind die vielen Radtouren, die auf schönen Wegen für jeden Aktivitätsgrad etwas zu bieten haben.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Finde den Weg zum Hopfenmuseum in der Hallertau

Das Hopfenland in der Hallertau

Karte der Hallertau

HopfenBierGut in Spalt - Interaktiv und lebendig

Auf geht’s nach Franken. Besuchen Sie die Spalter Hopfen- und Braukunst mit der einzigen kommunalen Brauerei Deutschlands. Nirgends sonst ist der Bürgermeister auch Chef der Brauerei. Seit 2015 ist im historische Kornhaus das HopfenBierGut eingerichtet, bei dem Sie einiges über die Region Spalt, den Hopfenanbau, den Geschmack von Hopfen und den Brauprozess inklusive einer Bierverkostung erleben können.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Entdecke das HopfenBierGut in Spalt

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