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Das Pils – das beliebteste Bier Deutschlands
Alle was du wissen musst

Das Pils: Deutschlands beliebteste Biersorte im Porträt

Ob beim Feierabend, Grillen oder im Biergarten – das Pils ist und bleibt der Liebling der Nation. Doch was macht diesen Klassiker so besonders? Erfahre, wie sich Pils geschmacklich und in der Herstellung von anderen Bieren unterscheidet, woher es stammt, welche Sorten es gibt und wie Du es am besten servierst. Bei Bierentdecker bekommst du alle Infos rund ums Pils. Jetzt ins Porträt eintauchen und deinen Favoriten entdecken!

Was ist Pils für ein Bier?

Pils, auch Pilsner genannt, ist eine Biersorte, die nach der Stadt Pilsen in Tschechien benannt ist, wo sie Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Es handelt sich um ein untergäriges Vollbier, das für seinen hohen Hopfengehalt und einen deutlich herben Geschmack bekannt ist. Die Begriffe Pils und Pilsener werden heute synonym verwendet.  Der Name „Pils“ leitet sich direkt von der Stadt Pilsen ab und etabliert sich als feste Bezeichnung für diesen neuen, hellen, untergärigen und hopfenbetonten Bierstil.

Kein anderer Bierstil verkörpert in Deutschland so sehr das Ideal von Klarheit, Frische und Charakter wie das Pils. Ob im Norden besonders bitter oder im Süden Deutschlands milder interpretiert, dieses Bier bleibt der Klassiker, wenn es um markanten Biergeschmack mit Geschichte geht:

Typische Merkmale des Pils im Überblick:

  • Bierstil: untergäriges Vollbier mit hohem Hopfengehalt – das Malz bleibt geschmacklich im Hintergrund
  • Farbe: glanzfeines Strohgelb bis helles Gold – klar filtriert, ohne Trübung (dank Pilsner Malz)
  • Schaum: dichte, feinporige, stabile Schaumkrone – typisch für das Servieren in der klassischen Pilstulpe
  • Alkoholgehalt: zwischen 4,8 % und 5,5 % Vol.
  • Geschmackspritzig und schlank im Körper, herber bis deutlich bitterer Abgang, florale und kräuterartige Hopfennoten dominieren
  • Besonderheit: überdurchschnittlich hoher Hopfengehalt, kaum malzige Süße – ideal für alle, die ein klares, charakterstarkes Bier bevorzugen
  • Weiches Brauwasser: traditionell mit weichem, salzarmem Wasser gebraut – wie im böhmischen Pilsen – für eine optimale Entfaltung der feinen Hopfenaromen und die typische Frische
Drei Biergläser mit Bier und Schaum, die auf einer hölzernen Oberfläche nebeneinander stehen, mit einem unscharfen Hintergrund, der eine gemütliche Atmosphäre vermittelt.

So unterscheidet sich Pils von anderen beliebten Bieren

Pils ist für viele das „Standard-Bier“, doch im Vergleich zu anderen untergärigen und obergärigen Biersorten zeigt sich: Die Unterschiede liegen im Detail. Hier findest du eine differenzierte Gegenüberstellung zu Hellem, Export und Kölsch:

MerkmalPils vs. HellesPils vs. ExportPils vs. Kölsch
FarbeBeide hellgolden; Helles wirkt teils noch etwas hellerExport häufig kräftiger, teils bronzefarben – abhängig vom MalzanteilBeide hell, Kölsch klar filtriert
BierstilBeides untergärigBeides untergärigKölsch ist obergärig
GeschmackPils: schlank, klar, hopfenbitter 
Helles: rund, weich, mild
Pils: schlank, bitter 
Export: vollmundiger, malziger, süffiger
Pils: herber 
Kölsch: fruchtiger, milder, weich gehopft
HopfenbetonungPils deutlich bittererExport weniger bitterKölsch mild gehopft
MalzcharakterHelles: weicher MalzkörperExport: malzbetonterKölsch: wenig malzig
AlkoholgehaltBeide ca. 4,8 % – 5,5 % Vol.Export meist 5,5 % – 5,8 % Vol., also etwas stärkerEtwa 4,5 % – 5,2 % Vol., ähnlich zum Pils
Zielgruppe/GeschmackHelles: ideal für EinsteigerExport: harmonischer, süffiger – für GenießerKölsch: leicht, fruchtig – besonders in Köln beliebt
GlasformPilstulpeKlassische Bierseidel oder WillibecherKölsch-Stange (0,2 l – schlankes zylindrisches Glas)

 

Verbreitung in Deutschland – wo das Pils zu Hause ist

In Deutschland ist Pils längst fester Bestandteil der Bierkultur, jedoch mit regionalen Besonderheiten:

  • Im Norden und Westen ist das Pils besonders beliebt. Hier steht es in nahezu jeder Kneipe auf der Karte – gerne betont herb und klar.
  • In Süddeutschland findet Pils ebenfalls viele Fans, muss sich aber das Rampenlicht mit süffigen Hellen, Weizen- und Exportbieren teilen.
  • Im Rheinland, so zum Beispiel in Düsseldorf und dem westlichen Nordrhein-Westfalen, steht das Altbier klar im Vordergrund – ein obergäriges, dunkleres Bier mit völlig eigenem Charakter. Pils ist hier zwar präsent, aber deutlich weniger verbreitet.

Sortenvielfalt und Markenlieblinge – die Pils-Welt bei Bierentdecker im Überblick

Obwohl Pils ein klar definierter Bierstil ist, zeigt sich in der Praxis: kein Pils schmeckt wie das andere. Je nach Region, Brauart und Brauereitradition bekommst du ganz unterschiedliche Geschmackserlebnisse von trocken-herb bis mild-malzig. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest und welche Marken zu den Klassikern zählen.

    Ein Glas Bier, in das gerade Bier eingegossen wird, wobei der Schaum aufsteigt und die goldene Farbe des Bieres im Licht hervorgehoben wird.

    Regionale Stilvarianten von Pils

    Je nach deutscher Region entwickelt der Bierstil seinen ganz eigenen Charakter:

    • Norddeutsches Pils: Charakteristisch ist hier ein besonders herber und trockener Geschmack mit ausgeprägtem Hopfenaroma. Ein typisches Beispiel ist das „Jever Pilsener“, das für seine „friesisch herbe“ Note bekannt ist.
    • Westdeutsches Pils: Diese Variante ist meist etwas ausgewogener, mit einer leichten Herbe und feiner Spritzigkeit. Bekannte Marken aus dieser Region sind „Veltins“ und „Warsteiner“.
    • Süddeutsches Pils: Süddeutsche Pilsbiere zeigen sich oft milder und runder im Geschmack, mit einer dezent malzigen Note im Abgang. Ein Beispiel hierfür ist das „Rothaus Tannenzäpfle Pils“.
    • Ostdeutsches Pils: Ostdeutsche Pilsbiere sind häufig feinherb, schlank und mit einer eleganten Hopfennote versehen. Typische Vertreter sind „Radeberger Pilsner“ und „Feldschlößchen“.

    Gibt es alkoholfreies Pils?

    Alkoholfreies Pilsner ist mittlerweile weit verbreitet und erfreut sich wachsender Beliebtheit, da es den typischen, erfrischenden Geschmack eines Pils bietet – und das trotz fehlendem Alkohol und deshalb mit deutlich weniger Kalorien. Auch wenn Alkohol ein wichtiger Träger des typischen Pils-Geschmacks ist, gelingt es dank moderner, technisch aufwendiger Verfahren, diesen Charakter heute auch in alkoholfreien Varianten überzeugend zu erhalten. Dank moderner Brautechniken – wie etwa der gestuften Vakuumdestillation oder der kontrollierten Gärungsführung – gelingt es aber immer besser, den charakteristischen Pils-Geschmack auch alkoholfrei zu erzeugen. Bei Bierentdecker findest Du eine vielfältige Auswahl an alkoholfreien Pilsbieren, die den typischen, erfrischenden Pils-Geschmack ganz ohne Alkohol bieten. Ob du auf der Suche nach bekannten Marken oder spannenden regionalen Varianten bist – bei uns wirst du fündig.

    • Bitburger Pils Alkoholfrei: glanzfeines, helles Pils mit malzig-süßen Aromen und einer dezenten Zitrusnote – perfekt für den klassischen Pilsgenuss ohne Alkohol
    • Berg Cyriakus Alkoholfrei: untergäriges Pils/Lager mit goldgelber Farbe und leichter Trübung, frisch im Geruch mit süßlichem Malz und Kräuter- sowie Beerennoten
    • Stuttgarter Hofbräu Pilsner Alkoholfrei: ein weiteres alkoholfreies Pils, das mit frischer Hopfenaromatik und ausgewogenem Geschmack überzeugt

    Geschichte und Herkunft des Pils – vom böhmischen Bierprotest zum weltweiten Klassiker

    So entwickelte sich das Pils vom lokalen Neuanfang zum weltweiten Klassiker:

    • 1838: Die Bürger der Stadt Pilsen protestieren gegen die schlechte Bierqualität. Die damaligen Biere waren dunkel, trüb und oft sauer – aus Protest kippten sie 36 Fässer ungenießbares Bier auf dem Rathausplatz aus.
    • Nach 1838: Die Stadt entschied sich, eine moderne Brauerei zu errichten – ausgestattet mit neuester Technik und einem neun Kilometer langen Lagerkeller zur Kühlung des Bieres.
    • 1842: Josef Groll, ein Braumeister aus Bayern, wurde verpflichtet. Er brachte untergärige Hefe und helles, nur leicht gedarrtes Malz mit – eine damals revolutionäre Kombination.
    • 5. Oktober 1842: Groll braut den ersten Sud des neuen Bieres. Dabei verwendet er weiches Brauwasser aus Pilsen und aromatischen Saazer Hopfen.
    • 11. November 1842: Das neue Bier wird erstmals ausgeschenkt – ein helles, klares, hopfenbetontes Lagerbier, das sofort auf Begeisterung stößt. Es wird unter dem Namen „Pilsner Urquell“ bekannt.
    • Ab den 1860er-Jahren: Der neue Bierstil verbreitet sich rasch über Böhmen hinaus. Pils wird zunehmend auch in Deutschland, Großbritannien und Nordamerika gebraut und konsumiert.
    • Später im 19. Jahrhundert: Der Name „Pils“ leitet sich direkt von der Stadt Pilsen ab und etabliert sich als feste Bezeichnung für diesen neuen, hellen, untergärigen und hopfenbetonten Bierstil.

    Vom Korn zum Klassiker – so entsteht das charakteristische Pils

    Das Brauen von Pils ist eine präzise Handwerkskunst, bei der hochwertige Zutaten und spezielle Brautechniken zusammenkommen, um den typischen, klaren und hopfenbetonten Geschmack zu erzeugen:

    • Helles Malz: Für das Pils wird helles, nur leicht gedarrtes Malz (schonend über Heißluft getrocknetes Malz, das für die helle Farbe sorgt) verwendet, das dem Bier seine strahlend goldene Farbe und eine feine Malznote verleiht. Die Verarbeitung der Gerste zu hellem Malz war im Jahr 1842 eine Innovation, die maßgeblich zum einzigartigen Charakter des Pils beitrug.
    • Maischen: Das Malz wird mit Wasser vermischt und erhitzt, um die Stärke in vergärbaren Zucker umzuwandeln. Beim Pils erfolgt das Maischen so, dass eine schlanke, klare Würze entsteht.
    • Hopfen: Typischerweise kommt aromatischer Saazer Hopfen zum Einsatz – ein Edelhopfen mit feinem Zitrus- und Kräuteraroma, der trotz milder Bittere für den charakteristischen Pilsgeschmack sorgt.
    • Untergärige Vergärung: Die Gärung erfolgt mit untergäriger Hefe bei niedrigen Temperaturen, was die klare, frische und knackige Charakteristik des Pils unterstützt.
    • Lagerung: Nach der Gärung reift das Bier mehrere Wochen kalt, um Geschmack, Klarheit und Frische zu perfektionieren.
    Ein Glas mit Bier und leichtem Schaum, das vor einem hellen Hintergrund auf einem glatten Untergrund steht.

    Pils richtig servieren und trinken – Tipps für den perfekten Genussmoment

    Damit das charakteristische Pils voll zur Geltung kommt, spielen das richtige Glas, die ideale Trinktemperatur und die passende Speisenbegleitung eine große Rolle. So kannst du das volle Aroma und die erfrischende Bitterkeit des Bieres optimal erleben.

    Biergläser für Pils

    Damit das Pils sein volles Aroma entfalten kann, ist das richtige Glas entscheidend.

    • Pilstulpe (Pilsner Glas): Das klassische Glas für Pils ist die schlanke, leicht bauchige Pilstulpe. Sie betont die goldene Farbe, hält den feinporigen, cremigen Schaum und lenkt das Aroma direkt zur Nase.
    • Alternativ: Auch ein normales Bierseidel (ein robuster Bierkrug mit Henkel) oder ein schlankes Humpen-Glas sind möglich, doch die Pilstulpe ist ideal, um die Frische und Kohlensäure zu bewahren.

    Ideale Trinktemperatur

    Die richtige Temperatur sorgt für einen optimalen Genussmoment:

    • 7 bis 9 Grad Celsius: Pils sollte gut gekühlt serviert werden. Die ideale Trinktemperatur für volle Aromen und erfrischenden Charakter. Zu kalt wird das Aroma gedämpft, zu warm wirkt das Bier schal und weniger erfrischend.
    • Frisch gezapft: Eine dichte Schaumkrone sorgt für ein besonders angenehmes Mundgefühl und bewahrt die Hopfenaromen.

    Passende Speisen zum Pils

    Pils passt hervorragend zu vielen Gerichten:

    • Leichte Gerichte: Salate, Geflügel, Fisch oder Meeresfrüchte passen hervorragend zum frischen, hopfenbetonten Charakter des Pils.
    • Herzhafte Speisen: Gegrilltes Fleisch, deftige Braten oder würzige Wurst ergänzen die bittere Hopfennote und sorgen für ein ausgewogenes Geschmackserlebnis.
    • Snacks: Knusprige Brezeln, Chips oder Salzstangen sind klassische Begleiter für den geselligen Pils-Genuss.

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    Ob herb-norddeutsch oder mild-süddeutsch, mit oder ohne Alkohol – das Pils überzeugt durch seinen klaren Charakter, seine schlanke Frische und eine traditionsreiche Geschichte. Kein Wunder, dass es bis heute zu den beliebtesten Biersorten Deutschlands gehört. Du willst selbst herausfinden, welches Pils am besten zu deinem Geschmack passt? Dann nutze unseren Bierfinder und entdecke passende Pilsbiere – ob klassisch herb, feinmalzig oder alkoholfrei. Einfach ausprobieren, vergleichen und deinen Favoriten bei den GEFAKO oder GEDIG Getränke-Profis entdecken!

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