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Stout-Bier
Stout-Bier

 

Stout – ein irischer Klassiker

Stout-Bier – dunkel und cremig

Stout-Bier ist ein aus England und Irland stammendes, obergäriges Bier. Schon beim Ausschenken fällt es durch seine tiefbraune, beinahe schwarze Farbe auf, die mit seiner cremig-weißen Schaumkrone kontrastiert. In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Fakten zu diesem Bier-Stil.

Was ist Stout-Bier?

Der englische Begriff „stout” kann auf Deutsch mit „kräftig” oder „stark” übersetzt werden. Der Name Stout ist dabei eine Kurzform von Stout Porter, also kräftigem Porter-Bier: Reguläres Porter galt als klassisches, englisches Arbeiterbier. Im Jahr 1778 überarbeitete Arthur Guinness das gängige Stout-Rezept und entwickelte das irische Dry Stout. Bei dieser Version änderte Guinness die Zutaten leicht ab. Er setzte geröstete Rohgerste statt geröstetem Gerstenmalz ein und verwendete mehr Hopfen als üblich. 

Eigenschaften von Stout:

  • Geschmack: malzig, bitter, herb, leicht süß
  • Aussehen: dunkle, beinahe schwarze Farbe; heller, cremiger Schaum
  • Alkoholgehalt: 7 – 9 Vol.-%
  • Stammwürze: 9 – 16 °P
  • Hefe: obergärig
  • IBU: 25 – 60 
  • EBC: 48 – 80

Wie wird Stout-Bier hergestellt?

Der Geschmack von Stout-Bier erinnert viele Menschen an Kaffee oder dunkle Schokolade – passend zur typischen, dunkelbraunen Stout-Farbe. Um dieses Geschmacksprofil zu erzeugen, werden bei der Herstellung häufig Röstmalze und Röstgerste statt normalem Malz verwendet. Darüber hinaus kommen beim Brauen von Stout selbstverständlich auch Hopfen und Hefe zum Einsatz. Die Aromen von Stout können durch einen Reifeprozess verstärkt oder verändert werden. Durch eine Lagerung im Eichenholzfass entstehen zum Beispiel subtile Cognac- und Eichenholz-Noten. 

 

Untergärige Hefe

Unterarten von Stout-Bier

Der Bier-Stil Stout kann in verschiedene Unterarten eingeteilt werden. Dazu gehören: 

Dry Stout

Dry Stout oder irisches Stout wurde in der Vergangenheit vor allem in Irland hergestellt und gilt als Standard-Stout. Auch das wahrscheinlich berühmteste Stout-Bier – Guinness – ist ein Dry Stout. Ein Qualitätsmerkmal für diese Unterart ist eine cremige Textur sowie eine stabile, lang anhaltende Schaumkrone. Um diese Eigenschaften zu ermöglichen, enthält diese Stout-Art im Fass neben Kohlenstoffdioxid auch ein Stickstofftreibmittel, das für die besondere, vergleichsweise geringe Perlage des Biers sorgt. Auch Dry Stout aus der Dose kann mit Stickstoff angereichert werden. Hier kommen sogenannte Widgets zum Einsatz. Das sind kleine Plastikkapseln, die sich in der Dose befinden und mit Stickstoff gefüllt sind. Beim Öffnen der Dose wird das Bier durch die Kapsel gezwungen und sorgt so für das einzigartige Mundgefühl von Irish Stout. 

Sweet Stout

Das Gegenstück zum klassischen Dry Stout ist Sweet Stout. Diese Unterart fällt – wie ihr Name schon vermuten lässt – durch ihre angenehme Süße auf. Trotzdem behält Sweet Stout eine geringe bis mittelstarke Bitterkeit, die typisch für Stout-Biere ist. Die Süße im Sweet Stout entsteht durch einen erhöhten Malzgehalt im Bier. Teilweise sind in Sweet Stout auch Milchzucker oder Schokolade enthalten – dies ist jedoch eher selten der Fall. Diese Stout-Arten sind dann auch als Milk Stout oder Cream Stout bekannt. 

Chocolate Stout

Chocolate Stout enthält nur in seltenen Fällen richtige Schokolade. Um die einzigartigen Schokoladennoten zu erzielen, wird die im Bier enthaltene Gerste auf eine spezielle Art geröstet. Chocolate Stout wird zum Beispiel von den Brauereien Samuel Smith oder Young's sowie von vielen weiteren Craft Beer-Produzenten gebraut. 

Coffee Stout

Die typische Stout-Farbe erinnert ja sowieso schon an Kaffee – beim Coffee Stout zieht der Geschmack gleich hinterher. Auch hier ist nur selten richtiger Kaffee im Getränk enthalten. Stattdessen wird die Gerste einem speziellen Röstungsverfahren unterzogen. Die Aromen der Röstgerste erinnern im fertigen Stout an Gerstenkaffee

Oatmeal Stout

„Oatmeal” ist das englische Wort für Haferflocken. Hafer war schon im Mittelalter ein wichtiger Rohstoff für die Bierherstellung, wurde im Laufe der Zeit jedoch immer unbeliebter. In jüngster Vergangenheit wurde die Verwendung von Hafer in Bieren wiederbelebt, vor allem durch die das steigende Interesse in Craft Beer. Oatmeal Stout wird mit Hafer gebraut, was ihm eine besondere Sämigkeit und Vollmundigkeit verleiht. Oatmeal Stout wird zum Beispiel von der Traditionsbrauerei Samuel Smith (Samuel Smith Oatmeal Stout) oder dem Brehon Brewhouse (Ulster Black Oatmeal Stout) hergestellt. 

Imperial Stout

Eine besondere Stout-Art ist dasImperial-Bier. Im 18. Jahrhundert wurde es in England gebraut – und zwar speziell für die russische Zarin Katharina die Große. Es entwickelte sich zum Hofbier der Zarenfamilie, wodurch es in ganz Russland, den baltischen Staaten, aber auch in England zu einer beliebten Stout-Art wurde. Imperial Stout hat einen hohen Röstmalz-Gehalt, der für die tiefschwarze Farbe sowie die intensiven Geschmacksnoten nach Kaffee und Schokolade verantwortlich ist. Der Alkoholgehalt des Imperial-Biers liegt bei mindestens 8 bis 10 Prozent. Mit dem Sturz der Zarenfamilie geriet Imperial Stout in Vergessenheit. Es wird erst seit etwa zehn Jahren wieder von kleineren Brauereien in England, den USA, aber auch in Deutschland und Österreich gebraut. 

Gibt es alkoholfreies Stout?

Wie die meisten Bierstile gibt es auch Stout in alkoholfrei. Um alkoholfreie Biere herzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Bei der gestoppten Gärung wird die Gärung schlicht abgebrochen, sobald das Bier einen Alkoholgehalt von 0,5 Prozent erreicht hat. Alternativ kann das Bier einer Vakuum-Destillation unterzogen werden, bei der der Alkohol nach dem Brauen entfernt wird. Beispiele für alkoholfreies Stout sind das Road Runner Coffee Stout alkoholfrei oder das seit November 2020 erhältliche Guinness Draught 0.0

Beliebte Stout-Bier-Marken

Stout-Bier wird schon seit über 250 Jahren gebraut. In dieser Zeit haben sich verschiedene Brauereien an die Herstellung des Bierstils gewagt. Dabei stechen besonders zwei Brauhäuser hervor: Guinness und Murphy's

Guinness 

Der Klassiker mit dem alles begann: Guinness. Diese Biermarke und die dahinter stehende Guinness-Brauerei wurden, wie bereits erwähnt, im Jahr 1759 von Arthur Guinness in Dublin gegründet. Neben dem klassischen Guinness Draught, das vom Fass oder aus der Dose kommen kann, bietet Guinness heute weitere Produkte wie Porter, Golden Ale oder Lagerbier. Das Brauhaus Guinness gehört heute zum britischen Getränkekonzern Diageo. 

Murphy's Stout-Bier

Etwa hundert Jahre nach der Guinness-Brauerei – genauer gesagt 1856 – gründete James Jeremiah Murphy gemeinsam mit seinen Brüdern das Brauhaus Murphy's in der irischen Stadt Cork. Biere von Murphy's, die aktuell erhältlich sind, sind Murphy's Stout sowie Murphy's Irish Red, ein mildes Ale. Seit 1983 gehört die Murphy's-Brauerei zum Konzern Heineken International. 

Guinness Bier

Stout-Bier servieren und trinken

Damit Stout seine volle Aromenwelt entfalten kann, muss es richtig gelagert und serviert werden. Befolge dabei unsere Tipps:

  • #1 Lagerung: Wie die meisten Bier-Arten sollte auch Stout im Stehen in einem kühlen und dunklen Raum gelagert werden. Am besten bleibt die Qualität des Bieres bei konstanten Temperaturen zwischen fünf und zwölf Grad Celsius erhalten. Der Hersteller Guinness empfiehlt, dass sein Stout etwa 24 Stunden vor Ausschank im Kühlschrank gelagert wird. 
  • #2 Gläser: Stout-Biere werden niemals aus der Flasche oder Dose getrunken. Für die beste Aromen-Entfaltung solltest du unter den Bierglas-Arten ein spezielles Stout-Glas wählen. Ein solches Glas ist oben besonders breit, wodurch die komplexen Noten des Stout sowohl im Glas als auch auf der Zunge aufblühen können. Außerdem hat der Einsatz breiter Stout-Gläser auch ästhetische Gründe: Durch die Tiefe des Glases wirkt das Bier noch dunkler und intensiver. 
  • #3: Ausschank: Wird Stout über einen Zapfhahn aus dem Fass eingeschenkt, geschieht dies in zwei Stufen: Zunächst wird das Bier mit einer Neigung von 45° zum Zapfhahn gehalten. Das Glas wird erst nur etwa zu drei Vierteln gefüllt, dann lässt man es kurz stehen, damit der Schaum sich setzt. Erst nach etwa zwei Minuten wird das Stout-Glas komplett bis an den Rand gefüllt. Beim Einschenken aus der Flasche sollten Glas und Flache im 45°-Winkel zueinander stehen, die Flasche darf das Glas nicht berühren. In diesem Fall wird das Bier langsam, jedoch ohne Unterbrechung eingefüllt. 

Stout-Bier genießen mit Bierentdecker 

Ob beim nächsten Irland-Trip oder zu Hause: Bierliebhaber sollten sich den vollmundigen, bitter-süßen Geschmack von Stout nicht entgehen lassen. Möchtest du über die Klassiker Guinness und Murphy's Stout hinweg neue Stout-Arten entdecken, findest du eine große Auswahl bei einem GEFAKO oder GEDIG Getränke-Profi in deiner Nähe. Viel Spaß beim Experimentieren!

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