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Dunkle Biere
Dunkle Biere


Dunkle Biere

 

Feine Röstaromen, ein süßlicher Malzgeschmack und Noten von Karamell, Waldhonig und Schokolade – das bieten dir
dunkle Biere. Doch sind alle dunklen Biere gleich? Natürlich nicht!Dunkle Biere sind unglaublich vielseitig. Dazu ist das Dunkelbier noch die älteste Biersorte der Welt.

Hier erfährst du alles über die Geschichte des dunklen Bieres, seinen Geschmack und welche dunklen Biersorten es gibt.

Was ist Dunkelbier?

Dunkelbier, auch dunkles Bier oder Braunbier, wird in der Regel als Lager- oder Exportbier gebraut, es ist also untergärig. Aufgrund seines rötlichen Schimmers und zur Unterscheidung vom Weißbier wurde es ursprünglich sogar Rotbier genannt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war es das Standardbier in Bayern, bis es vom Hellen abgelöst wurde. Das Brauen von dunklem Bier ist nach wie vor komplex. Das malzbetonte Bier soll eine satte dunkle Farbe haben, darf aber nicht allzu sehr nach Röstmalz schmecken. Hier kommen sogenannte Farbmalze zum Einsatz, die mit viel Sorgfalt ausgewählt und wohlüberlegt dosiert werden.

 

Die Entstehung des Dunkelbiers

Das Dunkelbier ist eigentlich die älteste Biersorte. Es wurde vor allem – aber nicht nur – in Bayern gebraut und getrunken. Nicht nur wurden ursprünglich nur Röstmalze verwendet, auch zwei Verordnungen führten zur Entwicklung der dunklen Bier-Sorten. Aber eins nach dem anderen:

Dunkle Biere

Ein Blick in die Geschichte dunkler Bier-Sorten

Das Reinheitsgebot von 1516 und das bayerische Sommerbrauverbot von 1553 führten dazu, dass nur bestimmte Zutaten ins dunkle Bier durften und dass Bier nur in den kalten Monaten gebraut werden durfte. Zwischen Georgi (23. April, heute Tag des Bieres) und dem Michaelistag (29. September) war das Brauen verboten. So wollte Fürst Albrecht V. verhindern, dass im Sommer schlecht gewordenes Bier getrunken wird. Das hatte den Nebeneffekt, dass die Biere (abgesehen vom Weißbier) nun – aufgrund der kühleren Temperaturen – fast ausschließlich untergärig gebraut wurden.

Nachdem ab dem späten 19. Jahrhundert das helle Bier seinen Siegeszug startete, kam das Dunkle ab den 1980er-Jahren wieder in Mode, da es einen tollen Kontrast zum Pils bildete, das schon damals in aller Munde war.

 

Warum ist dunkles Bier dunkel?

Ganz früher, also vor der Industrialisierung, wurden Malze beim Darren und Trocknen fast immer verbrannt, da es noch keine schonendere Darrtechnik als die über Holzkohle gab. Daher waren die Biere ohnehin dunkel (und auch rauchiger), helles Bier gab es nicht. Mit neuen Verfahren und Erfindungen in der Malzröstung konnten Braumeister mehr verschiedene und gleichmäßiger geröstete Malze zum Brauen einsetzen. Das machte es einfacher, dunkle Biere zu brauen, denn die Mischung aus hellen und dunklen Malzen verbesserte den Geschmack sehr.

Dunkle Biere außerhalb von Bayern

Braunbier ist hierzulande vor allem in Bayern beliebt. Allerdings kommen nicht alle dunklen Biere aus Deutschland. Auch in Böhmen gab und gibt es Dunkelbier-Fans. Das hier gebraute Dunkelbier wird durch die feine Balance von Hopfen und Malz besonders ausgewogen und erhält durch tschechische Hefe eine besonders karamellige Geschmacksnote. Auch fränkische und thüringische Schwarzbiere sind mit dem bayerischen Dunklen verwandt – und werden mittlerweile auch wieder mehr getrunken. Dazu aber später mehr.

 

 

Dunkle Biersorten: Geschmack, Aussehen und Herstellung

Das Dunkle als Biersorte ist ein meist untergäriges, braunes Bier. Seine Stammwürze liegt zwischen 11 und 13 Prozent bei einem Alkoholgehalt von etwa 4,5 bis 6 Volumenprozent.

Dunkle Biere

 

Dunkles Bier: Herstellung

Bei der Herstellung von dunklem Bier kommen spezielle Röst- und Karamellmalze zum Einsatz. Dunkle Malze werden bei höheren Temperaturen getrocknet als helles Malz. So entstehen ein dunkler Sud und ein würziges, vollmundiges und malzbetontes Aroma. Heute werden dunkle Biere fast ausschließlich mit hellen Grundmalzen gebraut, die mit dunkel gerösteten Farbmalzen angereichert werden. Vor allem dunkle Karamellmalze und feine Röstmalze geben den dunklen Bier-Sorten eine satte Farbe und einen feinen malzigen Geschmack. Der Einsatz von Röstmalzen in dieser Menge bedingt allerdings schnell eine kratzige Note. Diese gilt es zu vermeiden, damit das Bier geschmeidig und wohlschmeckend bleibt. Daher ist es wichtig, dass die Farbmalze perfekt aufeinander abgestimmt sind.

 

So erkennst du dunkle Biersorten

Ein Dunkles erkennst du auf jeden Fall an seiner dunklen Farbe, oder? Nicht immer! Durch die Zugabe unterschiedlicher Farbmalze aus unterschiedlichen Darrstufen kann die Farbe der dunklen Biersorten von Hellgelb bis Tiefschwarz reichen. Gemessen wird die Farbstärke in EBC. Ein Pils erreicht etwa 3 EBC, während ein durchschnittliches Dunkles bei 40 EBC liegt und ein richtig dunkles Schwarzbier bei über 100 EBC liegen kann.

Charakteristisch für dunkle Bier-Sorten sind die Schaumkronen. Diese sind leicht beige, feinporig und cremig und machen auf deinem Glas eine richtig schöne Figur.


Der Geschmack von dunklem Bier

Das Geschmacksprofil dunkler Biere ist vielfältig und kann komplex sein. Wie bereits erwähnt, zeichnet sich dunkles Bier vor allem durch seinen malzigen Geschmack aus. Je nachdem, welche Dunkel-Bier-Sorte du vor dir stehen hast, riecht das Bier schon malzig, süßlich, leicht schokoladig und nach Karamell. Das zeigt sich auch im Geschmack, der dazu von einer feinen Hopfennote geprägt sein kann. Aromen von Waldhonig, Kaffee oder Nüssen sind ebenfalls keine Seltenheit.

Der Körper dunkler Biere ist vollmundig und würzig mit einer gewissen Süße. Das macht dunkle Biersorten perfekt als Begleiter zu herzhaften Speisen wie Braten und Eintöpfen. Auch zu einer Schwarzwälder-Kirschtorte passt ein dunkles Bier gut. Probier das mal aus!

 

Welches Bierglas für Dunkel-Bier-Sorten

Du fragst dich, welche Bierglas-Art die beste für dunkle Biersorten ist? Da dunkles Bier süß im Geschmack ist, sollte es vorne auf der Zunge aufkommen, um von den Geschmacksrezeptoren aufgenommen zu werden, die für den süßen Geschmack zuständig sind. Das erreichst du mit einem Krug oder einem Glas mit großer Öffnung, aus dem das Bier langsam in deinen Mund fließt. Perfekt sind hier natürlich Bierkrüge aus Glas oder Ton, gerne in bauchig. Auch der Bierkelch mit der großen Öffnung ist perfekt, damit sich die Aromen der dunklen Biere entfalten können. Übrigens: Wenn du beim Trinken deine Nase mit ins Glas bekommst (die Glasöffnung also groß ist), schmeckt das Bier noch intensiver, weil viel vom Geschmack auch über den Geruch wahrgenommen wird. Deshalb solltest du, um alle Aromen auskosten zu können, Bier und vor allem dunkles Bier nicht aus der Flasche trinken.
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Dunkel-Bier-Sorten: dunkle Vielfalt zum Genießen

Braunes Bier, Rotbier, Braunbier, Dunkelbier, dunkles Bier, Schwarzbier, dunkles Weizen, Alt, Rauchbier – dunkles Bier hat viele Namen und Ausprägungen. Im Folgenden wollen wir uns die verschiedenen Dunkel-Bier-Sorten einmal genauer ansehen. 

 

Klassisches Dunkles

Das klassische dunkle Bier kommt in Farben von hellem Braun bis zu dunklem Braun mit roten Reflexen daher und bewegt sich in der Regel zwischen 30 und 40 EBC. Es riecht nach Schokolade, Karamell und manchmal etwas nussig. Diese Aromen schmeckst du auch gut heraus. Der Hopfen im Bier kommt nur im Nachklang ganz leicht zum Vorschein, seine herbe Note ist jedoch spürbar. So ist das vollmundige dunkle Bier im Abgang noch schlank, obwohl es einen vollen Körper besitzt.

Schwarzbier

Schwarzbier stammt ursprünglich aus dem Osten. Als „Braunschweiger Mumme“ wird es noch heute nach der Tradition aus dem 14. Jahrhundert gebraut. Das schwarze Bier wird vor allem durch Spezial-Braumalze und Röstmalze geschmacklich geprägt, die in feiner Balance mit dem zugegebenen Hopfen stehen. So entstehen Aromen nach Kaffee und Schokolade und Röstnoten. Durch den hohen Malzanteil ist das Bier länger haltbar und sogar zum Einlagern geeignet. 

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Dunkles Weißbier

Dass es das Hefeweizen auch in dunkel gibt, ist bekannt. Im Gegensatz zum hellen Weißbier zeigt sich das Hefeweizen in Dunkel mit würzigen und fruchtig-malzigen Aromen und in einer hellen Kupfer- bis Mahaghonifarbe. Der Gerstenmalzcharakter kommt im Geschmack oft als Karamellnote zum Vorschein und verleiht dem Bier eine aromatische Fülle. Für dunkles Hefeweizen werden keine Röstmalze verwendet, da sie nicht zur Weizenhefe passen. Das dunkle Hefeweizen ist ein obergäriges Bier.

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Bockbier

Eine klassische Sorte der dunklen Biere ist das Bockbier. Dieses Starkbier kommt fast immer in Dunkel daher. Wichtig ist beim Bockbier, dass es mindestens 16 Prozent Stammwürze hat. Der Alkoholgehalt liegt meist zwischen 6 und 9 Volumenprozent. Bockbier schmeckt brotig und süßlich mit einer komplexen Malzigkeit. Der zugegebene Hopfen im Bier kommt geschmacklich kaum zum Tragen, bringt aber eine feine Balance zur Süße. Auch Bockbier eignet sich hervorragend zum Einlagern.

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Altbier

Warum ist Altbier dunkel, fragst du dich? Das kommt vom hohen Anteil an dunklem Darrmalz. Das bernsteinfarbene bis orange-bronzene Bier zeigt sich mit einem bitter-fruchtigen und würzigen Geschmack, der von einer feinen Hopfennote bestimmt wird, welche durch einen stabilen, komplexen Malzcharakter ausgeglichen wird. Das Düsseldorfer Alt ist dabei dunkler und würziger als das Münster Alt, welches mehr Weizenmalz enthält. Das Alt ist ein dunkles und obergäriges Bier.

Rauchbier

Franken ist bekannt für seinen Variationsreichtum an dunklen Bieren. Deswegen brauen sie dort immer noch das Rauchbier, ein dunkles Bier, das leicht malzig und hopfig, aber auf jeden Fall rauchig schmeckt. Farblich zeigt es sich in Bernsteinfarben bis Dunkelbraun. Und wusstest du? Das Aecht Schenkerla Rauchbier wurde sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Wenn das kein Grund ist, es einmal zu probieren!

Dunkles Pils

Du wunderst dich vielleicht, aber ja, das gibt es! Dunkles Pils ist eine Seltenheit. Es ist geschmacklich eher bitter und nicht so vollmundig wie andere dunkle Biere, da es nach wie vor ein Pils ist und eine deutlichere Hopfennote zum Vorschein kommt. Mit seinem herb-feinen Geschmack ist es durchaus ein Genuss.

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Dunkles alkoholfreies Bier

Dunkles alkoholfreies Bier kommt ebenso wie das dunkle Bier mit Alkohol mit dem Duft von Röstmalzen und Aromen nach Karamell und Schokolade daher. Durch den fehlenden Alkohol ist das alkoholfreie Dunkle isotonisch – und leicht säuerlich, was es umso prickelnder macht. So kann das Dunkelbier sogar gesund sein, denn weniger Alkohol bedeutet auch: weniger Kalorien.

Das Dunkelbier-Fazit

Dunkles Bier ist nicht nur komplex in der Herstellung – wegen der feinjustierten Mischung der Farb- und Röstmalze –, sondern auch komplex in der Geschmackstiefe. Die verschiedenen Malze bedingen ein vielfältiges Geschmacksprofil, welches die unterschiedlichen Dunkelbier-, Bockbier- und Schwarzbier-Sorten bereichert.

Dunkle Biere sind wegen ihrer leichten Schwere und dem süßeren Aroma beliebte Winterbiere. Am besten, du probierst dich mal durch!

 

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