Der US-Präsident Jimmy Carter setzte dann 1978 mit einem Gesetz das „Homebrewing“ erlaubte eine beeindruckende Entwicklung für Biervielfalt, Bierspezialitäten und aromaintensive Biere in Bewegung, die den gesamten amerikanischen Markt in den folgenden vier Jahrzenten veränderte. Immer mehr kleine und lokale Brauereien machten ihr regionales Craft Beer. Gemäß der „Brewers Association for small and Independent U.S. Craft Brewers” gab es Ende 2018 7.346 Craftbrauereien und viele weitere sind in Planung. Die Craftbrauereien wachsen in einem insgesamt rückläufigen Gesamtmarkt und die Gesamtmenge im US-Biermarkt stieg stetig an bis nun auf 13,2 %. Aus unserer deutschen Sicht bemerkenswert ist dabei die Definition für Craftbrauereien: kleine, unabhängige Brauereien mit einem Jahresausstoß von bis zu 6 Millionen Barrel (was mehr als 7 Mio. Hektoliter sind).
Der historische Kontext für die USA-Craft-Beer-Bewegung war also die dynamische Gegenbewegung zu Heimbrauverbot, geringer Bierauswahl, wenige Biersorten und dominierende Großbrauereien. All dies war und ist in unserer deutschen Brautradition und Biervielfalt gänzlich anders. Mit tausenden verschiedenen Biermarken aus über 1.500 Brauereien haben wir schon immer regionale handwerklich gebraute Biere zur Auswahl.