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Craftbeer
Craft Beer

 

Entdecke den Bier-Trend

Craft Beer: Wenn traditionelle Handwerkskunst und moderner Geschmack zusammenkommen

Mal unkonventionell, mal klassisch anmutend, aber immer handwerklich hergestellt: Vor allem echte Bierliebhaber können mit Craft Beer mal etwas Neues ausprobieren. Bei uns erfährst du, woher der Trend kommt und was es mit Craft Beer, das auch als Craft-Bier oder Craftbeer bezeichnet wird, auf sich hat.

Was ist Craft Beer überhaupt?

Was sich hinter dem Begriff verbirgt, wird bereits im Namen angedeutet. Das englische Wort Craft bedeutet Handwerk, und eben so wird das Bier auch hergestellt: handwerklich, wodurch es sich von großindustriell hergestelltem Bier unterscheidet. Zudem wird beim Craft Beer häufig mit ausgefallenen Kombinationen verschiedener Hopfensorten experimentiert. 

Häufig wird Craft Beer mit weiteren Biersorten Synonym genannt, allerdings handelt es sich beim Craft Beer nicht zwingend um das Gleiche. So ist Draft Beer, das sehr ähnlich klingt, lediglich die englische Bezeichnung für Fassbier. India Pale Ale, kurz IPA, wiederum kann der Kategorie Craft Beer zugeordnet werden, zeichnet sich aber noch durch eine eigene Geschichte aus und stammt vom Ale. Stout ist ein beliebtes Bier, das zu den Craft Bieren zählt und nach Kaffee oder Schokolade schmeckt.

Die Geschichte des Craft Beer

Ursprünglich stammt das Phänomen des Craft Beer aus den USA. Dort wurde es als Gegenentwurf zu immer industrieller gefertigten Bieren ins Leben gerufen. Die damalige Bierkultur entwickelte sich hin zu gering gehopften, leichten Lagerbieren und die großen Brauereikonzerne verdrängten kleine Brauereien zunehmend. So waren am Tiefpunkt in den ganzen USA nur noch 44 Brauereien vorhanden, und Konsumenten hatten dementsprechend wenig Auswahl. 1978 kam dann eine entscheidende Wendung: Der Präsident Jimmy Carter erlaubte mit einem neuen Gesetz, die Erzeugnisse aus dem Homebrewing, dem heimischen Brauen, zu verkaufen. Was folgte war eine beeindruckende Entwicklung hinsichtlich der Biervielfalt, viele lokale Brauereien entstanden und versuchten sich an ihren ganz eigenen Bierstilen. Bis heute setzt sich dieser Trend durch und es gibt über 7.000 Craft-Brauereien in den USA, Tendenz steigend.  In den USA gibt es auch eine klare Definition für Craft-Brauereien, die von der Brewers Association aufgestellt wurde: Zu ihnen zählen kleine, unabhängige Brauereien mit einem Jahresausstoß von bis zu sechs Millionen Barrel (mehr als sieben Millionen Hektoliter).

Geschichte

Craft Beer in Deutschland

In Deutschland ist handwerklich gebrautes Bier aus verschiedenen Brauereien nicht die Ausnahme, sondern seit jeher die Regel. Hierzulande haben Konsumenten die Wahl zwischen tausenden Marken aus über 1.500 Brauereien. Neben den Klassikern wie Helles, Pilsener und Lager, produzieren sie immer häufiger alte Biersorten wie Märzen und Weizenbock. Auch ungefilterte Biere sind auf dem Vormarsch, ebenso wie IPA und Pale Ale.  Die Kriterien, die in den USA das Craft Beer ausmachen, sind in Deutschland bei fast allen Brauereien gegeben, die nicht Teil eines Großkonzerns sind. Daher könnte man hier beinahe jedes zweite Bier als Craft Beer bezeichnen, doch das wird nicht getan: Deutsche Brauereien, die sich als Craft-Brauereien verstehen, tun dies, weil die handwerkliche Herstellung und die Nutzung handverlesener Rohstoffe bei ihnen essenzielle Bestandteile des Brauprozesses sind. Dort wird aus dem Bierbrauen eine Kunst, bei der Grenzen erkundet und auch mal mit Konventionen gebrochen wird, um ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis zu kreieren und auch alte Bierstile neu zu interpretieren. Diese sind durch das Aufkommen von Craft Beer wieder auf der Bildfläche aufgetaucht und erfreuen sich bei Jung und Alt erstaunlicher Beliebtheit.

Craft Beer und das Reinheitsgebot: Geht das?

Die Einhaltung des Reinheitsgebots und das Brauen ausgefallener Biersorten schließen sich nicht zwingend gegenseitig aus. Das Reinheitsgebot lässt vier Zutaten für Bier zuHopfenHefeMalz und natürlich Wasser. Für die Herstellung außergewöhnlicher Biere können viele Brauer auch unter der Einhaltung des Reinheitsgebots Erstaunliches kreieren. Indem sie zum Beispiel verschiedene Hopfensorten kombinieren oder mit Malzgraden experimentieren, entstehen immer neue Geschmackskombinationen. 

Dennoch sind viele Brauer inzwischen auch mutige Grenzgänger, die die Hürde des Reinheitsgebots überschreiten und zusätzlich zu natürlichen Zutaten wie Früchten, Kräutern und Gewürzen greifen. Zwar dürfen diese Kreationen dann nicht den Namen Bier tragen, allerdings eröffnen sie eine neue Welt, in der Bier alles sein kann.

Reinheitsgebot

Warum ist Craft Beer so teuer?

Beim Craft Beer gibt es große Preisunterschiede: Während eine 0,33-Liter-Flasche vom Discounter teilweise bereits für unter einem Euro erhältlich ist, kostet die Flasche sonst meist zwischen zwei und fünf Euro und kann bei besonderen Sorten sogar bei über zehn Euro liegen. Doch woran liegt das eigentlich? Die hohen Preise beim Craft Beer lassen sich zum einen damit begründen, dass die Hersteller hier schlicht mehr Wert auf hochwertige Zutaten legen, und auch besondere Sorten von Hopfen und Malz zum Einsatz kommen, die im Einkauf teurer sind. Zudem sind in kleineren Brauereien weniger Vorgänge automatisiert und die Herstellung kostet mehr Geld, da nicht wie in Großbrauereien skaliert werden kann. Zuletzt sind auch die Flaschen, in denen das Craft Beer abgefüllt wird, häufig etwas Besonderes und teurer als Standard-Flaschen. 

Doch der Preis und auch der Exoten-Faktor spiegeln sich in den Verkaufszahlen wider: 2019 lag der Marktanteil der besonderen Biere bei lediglich 0,13 Prozent am deutschen Biermarkt, damit ist er eher rückläufig. Somit handelt es sich bei Craft Beer weiterhin um ein Nischenprodukt, das seinen Weg (noch) nicht in die Mitte der Gesellschaft gefunden hat. Neben den höheren Preisen könnte das auch schlicht am fehlenden Wissen und der Platzierung im Supermarkt beim Bier in Kästen liegen. Schließlich werden die Bierspezialitäten selten auf Masse gekauft, sondern sollten vielleicht eher all jenen als leckere Abwechslung präsentiert werden, die den Trend noch nicht kennen.

So wird Craft Beer richtig gelagert und getrunken

Du bist fündig geworden und hast dich für ein spannendes Craft Beer entschieden. Bis zur Verkostung will das Bier natürlich auch richtig gelagert werden. Dabei empfiehlt es sich, auf ein Lager in dunklen und kühlen Räumen zu setzen – beispielsweise im Keller oder in der Garage. Doch lagere es nicht zu lange, erste Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass sich nach mehreren Monaten der Lagerung geruchsaktive Hopfenverbindungen, die in vielen Craft Bieren das Aroma beeinflussen, verringern und der Geschmack weniger intensiv wird. 

Bei der Verkostung solltest du das richtige Bierglas für das Craft Beer wählen. Zwar gibt es für jede Sorte das perfekt passende Glas, allerdings liegst du beim Craft Beer mit einem Modell fast immer richtig: dem Teku. Das bauchige Glas mit Stil erinnert an ein tulpenförmiges Weinglas und wird auch als Biersommelier-Glas bezeichnet. Das passt gut, schließlich werden Craft Biere nicht einfach runtergekippt, sondern verkostet, um die verschiedenen Aromen wahrzunehmen. Mit einem solchen Glas funktioniert das besonders gut, da hier auch die Nase die Aromen gut aufnehmen kann. Was die optimale Temperatur zum Trinken angeht, scheiden sich die Geister, gewiss ist aber: Je kühler das Bier getrunken wird, desto weniger Aromen können erschmeckt werden. Daher empfehlen wir für Craft Beer eine Temperatur zwischen 7 °C und 12 °C. Hier lohnt sich auch ein Blick auf die jeweilige Flasche, auf der meist die passende Trinktemperatur angegeben wird.

Du willst wissen, wie man Craft Beer richtig einschenkt? Wir verraten dir Tricks und Kniffe für das richtige Zapfen und Einschenken verschiedener Biersorten.

Craft Beer kaufen

Du bist auf den Geschmack gekommen und möchtest selber einmal Craft Beer ausprobieren? In unserem Bierfinder entdeckst du verschiedene Sorten aus aller Welt und erhältst von uns zusätzlich auch Empfehlungen für passende Speisen zum Bier. Oder aber du nutzt die Suche, um das perfekte Craft Beer für einen besonderen Anlass zu finden. Bei den Gefako-Getränkehändlern kannst du das entsprechende Bier dann reservieren und kaufen.

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