Berliner Weiße

Weißbier aus Berlin entdecken

Das Weißbier aus Berlin ist ein obergäriges Bier, das mit einem großen Weizenmalz-Anteil gebraut wird. Seit den 2010er Jahren erlebt das Berliner Weiße, das lange Zeit beinahe von der Bildfläche verschwunden war, eine Renaissance. Höchste Zeit also für mehr Informationen zum kultigen Bier aus der Hauptstadt!

Die Geschichte rund um das Berliner Weiße

Das Berliner Weiße, auch bekannt als Berliner Weisse oder Berliner Weißbier, hat der Legende nach seinen Ursprung bereits im 16. Jahrhundert. Damals könnten sowohl der Halberstädter Broyhan, eine historische Biersorte aus dem Raum Hannover, als auch das Breslauer Weißbier Schöps als Vorbild gedient haben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das „Berlinische Weitzenbier“ je nach Quelle bereits 1642 beziehungsweise 1680. Schnell avancierte das Bier zur favorisierten Biersorte der Berliner, Unternehmen wie Breithaupt betrieben Spezialbrauereien für das Berliner Weiße. Bier nach Pilsener Brauart war den Berlinern damals noch unbekannt, sodass zeitweise rund 700 Weißbierlokale die Stadt säumten. Unter französischen Soldaten, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Berlin aufhielten, soll das Berliner Weiße als „Champagne du Nord“, also Champagner des Nordens, bekannt gewesen sein.

So wird Berliner Weiße hergestellt

Berliner Weiße wird heute noch produziert – und die Bierherstellung erfolgt auch wieder nach traditionellem Rezept. Es wird aus einer Kombination aus Weizen- und Pilsener-Malz gebraut und mit neutraler, obergäriger Ale-Hefe, Saccharomyces- sowie Lactobacillus-Bakterien vergoren. Außerdem wird dem Bier der Hefepilz Brettanomyces zugesetzt. Die besondere Hefeart ist ein alkoholtoleranter und langsamer Gärer, der dem Bier seinen ganz eigenen Geschmack gibt. So reift das jung abgefüllte Bier dank der selten genutzten Hefe noch einige Monate in der Flasche.

Geschmacksprofil & Variationen: So schmeckt Berliner Weiße

Durch die Brettanomyces-Hefe bekommt das Bier im Abgang eine gewisse Trockenheit und Erdigkeit. Allgemein handelt es sich um ein schlankes Bier mit niedriger Stammwürze und geringem Alkoholgehalt von zwei bis vier Volumenprozent. Daher ist Berliner Weiße auch kein Vollbier, sondern ein Schankbier, das auch optisch Leichtigkeit versprüht. Durch die helle, strohgelbe Erscheinung mit leichter Trübung wird der spritzige Geschmack des Bieres unterstrichen. 

Berliner Weiße

• Alkoholgehalt: 2 - 4 Volumenprozent
• Stammwürze: 7 - 8 °Plato
• Hefe: obergärig
• Bitterkeit: 3 - 6 IBU
• Farbe: 4 - 16 EBC
• Geschmack: spritzig und frisch mit herben, milchsauren Noten 
• Körper: schlank

Wie trinkt man Berliner Weiße?

Für den ultimativen Biergenuss darf das passende Bierglas selbstverständlich nicht fehlen. Berliner Weiße wird traditionell aus dem Bierkelch getrunken. Das bauchige Glas mit kurzem Stiel ist oben weit geöffnet, bietet dem Bier so den idealen Raum zum Atmen und das Aroma kann sich frei entfalten.

 

Was ist Berliner Weiße mit Schuss?

Nichts für puristisch veranlagte Bier-Fans: Das Berliner Weiße hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Partygetränk in Berlin entwickelt, was nicht zuletzt auch an seiner Vielseitigkeit liegt. Schließlich wird das Berliner Weiße in vielen Kreisen gerne als Mischgetränk konsumiert. Was früher noch undenkbar gewesen wäre, ist heute weit verbreitet. Während das Bier früher höchstens zusammen mit Kümmelschnaps oder Korn gekippt und als Weiße-mit-Strippe bezeichnet wurde, wird heute häufig Weiße-mit-Schuss angeboten. Dafür wird das Bier mit Himbeer- oder Waldmeistersirup verfeinert. Wenn dir diese Kombination zu simpel ist, findest du bei uns weitere Rezepte für Biercocktails mit dem leckeren Weißbier und anderen Sorten.

 

Zu welchem Essen passt Berliner Weiße?

Als leichtes Bier passt das Berliner Weiße vor allem zu leichten Speisen. Dazu gehören viele Fischgerichte sowie Risotto, also Gerichte, zu denen Weißwein auch gut passen würde. Zudem eignet sich das Berliner Weiße auch ideal als Dessertbier zu fruchtigen Nachspeisen oder als appetitanregender Aperitif vor dem Essen.

Berliner Weiße heute

Noch heute darf nur Bier, das in der Hauptstadt gebraut wurde, Berliner Weiße genannt werden. Während das Berliner Weiße in den letzten Jahrzehnten durch den Zusammenschluss vieler Brauereien nur noch von einer Brauerei gebraut wurde und langsam in Vergessenheit geriet, wird es seit den 2010er Jahren wieder von verschiedenen kleinen Brauereien angeboten. Dies hängt auch mit dem Trend rund um Craft Beer und ursprüngliche Biersorten zusammen. Kleine Brauereien orientieren sich in den letzten Jahren immer wieder an alten Bierstilen und konzentrieren sich auf die Handwerkskunst bei der Herstellung. So schaffte es auch das Berliner Weiße wieder auf die Karten vieler Bars und Biergärten.

Die Berliner Kindl Weisse war eine Zeit lang das einzige Berliner Weißbier auf dem Markt und noch heute gilt es als der Klassiker unter den Herstellern. Ein seltener Schatz ist das Berliner Weiße der Bogk-Bier Privatbrauerei. Das Bier wird nur in kleinen Mengen gebraut und gilt als besonders authentisch. Wenn du es neben authentisch gerne auch mal ausgefallen magst, ist das Label Schneeeule unsere Empfehlung für dich: Hier wird das Berliner Weiße in traditioneller Variante, aber auch mit natürlichen Zusätzen wie Holunder gebraut, sodass besondere Geschmackskompositionen entstehen. Solltest du in Berlin sein, lohnt sich ein Besuch des BRWHOUSE im Herzen der Stadt, nahe dem Potsdamer Platz. Hier kannst du das Berliner Weiße der Brauerei BRLO direkt neben der Brauerei frisch genießen.

Berliner Weiße bei GEFAKO & GEDIG entdecken

Berliner Weiße ist ein traditionsreiches Bier, das mit der Craft Beer-Bewegung wieder seinen Weg in die Kneipen Berlins gefunden hat – zu Recht, wie wir finden. Schließlich handelt es sich um ein spritziges, leichtes Bier, das vor allem im Sommer ein Genuss ist. Nicht zu unterschätzen ist auch die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von Berliner Weiße mit verschiedenen Sirup-Sorten, auch wenn Bier mit Waldmeistergeschmack zunächst gewöhnungsbedürftig klingt. 

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